Biogasanlagen; eine Gefahr?

Biogas

Biogasanlagen werden eingesetzt um aus Gülle und anderen Kofermenten Biogas zu erzeugen. Aus den Biogasen wird dann in einem nachgeschalteten Blockheizkraftwerk Strom und Wärme erzeugt.
Auch in unserer näheren Umgebung sind solche Biogasanlagen zu finden.

  • Fridrichshof (Dingen)
  • St. Michaelisdonn
  • Buchholz

Welche Gefahren gehen von einer Biogasanlage aus?

  • Das Biogas: Biogas besteht aus mehreren Bestandteilen; Wasser (H2O), Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Stickstoff (N2), Sauerstoff (O2), Schwefelwasserstoff (H2S) und Wasserstoff (H2).
    Die Hauptbestandteile besitzen alle für den Menschen gefährliche Eigenschaften: Schwefelwasserstoff (giftig und brennbar – ab einer Konzentration von 5000 ppm tödlich / Atemgift), Methan (hochentzündlich / Atemgift), Kohlenstoffdioxid (erstickende Wirkung / Atemgift), Stickstoff (erstickende Wirkung / Atemgift).
  • Wasserdampf: Verbrühungen bei Austritt
  • Elektrische Spannung: Im Blockheitzkraftwerk wird Strom erzeugt

 

Doch was passiert, wenn es dort zu einem Schadensfall kommt?

  • Atemgifte treten aus: Das Biogas enthält Schwefelwasserstoff. Dieses Gas hat die Eigenschaft stark nach verfaulten Eiern zu riechen. Die Konzentration der entwichenen Gase lässt sich dabei nicht am Geruch feststellen, da der Schwefelwasserstoff schon bei geringen Mengen stark riecht und sich dabei nicht proportional zur Konzentration verhält. 
  • Brennbare Gase treten aus: Das Biogas sammelt sich unter den Folienhauben über den Gärbehältern. Sollte es dort zu einer Leckage kommen, so ist die Gefahr der Bildung eines explosionsfähigen Gemisches gering. Die austretenden Gase brennen dort nach Außen hin ab. Eine Explosionsgefahr ist jedoch gegeben, wenn die Gase nicht abgefackelt werden, es zu einem explosiven Gas-Luftgemisch kommt und eine Zündquelle vorhanden ist. Diese Bereiche sind jedoch als Ex-Zonen gekennzeichnet.
  • Elektrische Spannungen im BHKW: Im Blockheizkraftwerk wird durch Verbrennung der Biogase der Strom erzeugt. Dieser wird dann bei bis zu 30kV in das Stromnetz gebracht. Bei Löscharbeiten der Feuerwehr birgt dies Gefahren. Aus diesem Grund müssen bei Arbeiten mit Löschwasser hier Sicherheitsabstände eingehalten werden.
  • Wasserdampf tritt aus: Im Blockheitzkraftwerk wird über Leitungen heißer Wasserdampf transportiert. Bei Leckagen kann es hier zu Verbrühungen kommen.

 

Muss ich mir Gedanken machen? – Nein.

Der Betrieb einer Biogasanlage beinhaltet für die Bevölkerung keine Gefährdung. Im Störfall liegt der Gefahrenradius so eng um die Anlage, dass eine Gefährdung nur unmittelbar in der Nähe der Biogasanlage vorliegt.
Im Falle einer Störung werden technische Sicherheitsmaßnahmen aktiv. Zusätzlich trainieren Feuerwehren, die eine solche Anlage in ihrem Zuständigkeitsbereich haben, regelmäßig den Ernstfall. Auch die Feuerwehr Averlak-Blangenmoor übt mit den Eddelaker Kameraden regelmäßig an der Biogasanlage in Friedrichshof.
Sollte es zum Austritt der Biogase kommen, werden diese an der Luft so stark verdünnt, dass keine Gefährdung in Siedlungen zu erwarten ist.