Rußbrand im Schornstein

Glanzruß

Glanzruß im Schornstein. Seine Konsistenz kann von zäh-klebrig bis steinhart ausgebildet sein

In den letzten Jahren hat die Neuinstallation von Schornsteinen und Kaminöfen stark zugenommen. Im Zuge der Preisentwicklung fossiler Brennstoffe wird sich dieser Trend wahrscheinlich fortsetzen.Viele Anlagen erwärmen mittlerweile neben dem Wohnbereich auch das Brauchwasser. Diese Neuerungen führen dazu, dass die Heizperioden sich bei solchen Anlagen verlängern und die Rußbelastung der Schornsteine ansteigen.
Alle Feuerstätten die in Deutschland aufgestellt werden, müssen vor der Inbetriebnahme vom zuständigen Bezirksschornsteinfegermeister abgenommen werden. Bei der Abnahme überprüft dieser die erforderlichen Prüfsiegel auf den Feuerstätten und Schornsteinen genau so, wie das Einhalten von vorgeschriebenen Brandschutzabständen zu anderen Bauteilen. Doch trotz Prüfsiegel und Abnahme hängt die Sicherheit und der optimale Betrieb der Anlagen letzten Endes von dem Betreiber ab! Durch eine falsche Anwendung kann es zu einer Verringerung des Nutzungsgrades und im schlimmsten Fall zum Rußbrand im Schornstein kommen. Die häufigsten Ursachen sind in der Regel das Verbrennen unter Sauerstoffmangel, die Verbrennung eines ungeeigneten Brennstoffes oder das Verbrennen von feuchtem Holz.
Alle diese Faktoren führen zu einer unvollkommenen Verbrennung. Die Folge ist eine Glanzrußbildung. Dieser Ruß enthält unter anderem Teer-Gase, die sich auf dem Weg durch den Schornstein an den Schornsteinwandungen ablagern. Dort bildet sich eine glänzende, harte, tief schwarze Rußschicht, die sich nicht wieder entfernen lässt. Selbst der Besuch des Schornsteinfegers kann nur bedingt helfen, da sich dieser Ruß nicht mit dem herkömmlichen Gerät beseitigen lässt. Russ04

Der sogenannte „Glanzruß“ enthält genügend brennbare Bestandteile, um sich bei einem intensiven Betrieb der Feuerstelle durch die aufsteigende Abgaswärme zu entzünden. Durch das Aufbrennen des Glanzrußes kommt es zu einer Volumenausdehnung auf das fünffache der Ausgangsdicke.
Bei einer dünnen Glanzrußschicht geht dieser Vorgang meist unbemerkt von Statten, so dass der Schornsteinfeger beim nächsten Besuch den ausgebrannten Ruß mit dem Kehrgerät entfernen kann. Sollte die Glanzrußschicht jedoch eine Dicke von mehreren Zentimetern aufweisen, bläht sich dieser beim Brennen so stark auf, dass dabei der Schornstein „zuwächst“. In diesem Fall können die Rauchgase nicht mehr abziehen und durch Öffnungen wie Revisionsöffnungen oder Anschlüsse austreten.
Sollte es zu einem Schornsteinbrand kommen, darf dieser auf keinen Fall mit Wasser gelöscht werden! Gibt man Wasser in den Schornstein entsteht durch die hohen Temperaturen von mehreren 100°C schlagartig Wasserdampf. Da Wasserdampf ein größeres Volumen einnimmt, aus 1 Liter Wasser entstehen 1673 Liter Wasserdampf, zerplatzt der Schornstein unter dem Druck.

Die Feuerwehr und der Schornsteinfeger kontrollieren den Rußbrand daher durch ständiges Fegen und Entfernen des abgefegten Rußes. So kann ein freier Querschnitt während des Brennens gewährleistet werden.Währenddessen wird der Schornstein über alle Etagen kontrolliert, um das in Brandgeraten von Bauteilen und Einrichtungsgegenständen zu verhindern. Ein intakter Schornstein übersteht so einen Rußbrand in der Regel ohne bleibende Schäden.

Für weitere Informationen zu diesem Thema wenden Sie sich an Ihren Fachmann: den Bezirksschornsteinfegermeister!
Für Averlak und Blangenmoor: BSM Heino Rossmann
Mehr Informationen gibt es auf Schornsteinfeger.de