Härter als die Realität

Keine Sicht und störende Umgebungsgeräusche

Der vergangene Dienstabend wurde genutzt, um die nach wie vor wichtigste Aufgabe der Feuerwehr zu trainieren – das Absuchen von Gebäuden unter dem Einsatz von Atemschutzgeräten nach vermissten Personen.

Dabei wurde besonderes Augenmerk auf die Kommunikation der Einsatzkräfte untereinander gelegt. Hierzu wurden die Übungsbedingungen deutlich schwerer ausgelegt, als es die Realität eines Gebäudebrandes darstellen würde.
So wurden den Atemschutzgeräteträgern die Sichtscheiben der Masken komplett abgeklebt, was lediglich ein erkennen von Hell und Dunkel ermöglichte. Für einen erhöhten Stresspegel sowie eine erschwerte Kommunikation untereinander wurden im Gesamten Übungsobjekt Lautsprecher aufgestellt, aus denen Feuergeräusche in erhöhter Lautstärke abgespielt wurden.

Die Aufgabe der Suchtrupps war es, ohne Sicht das gesamte Gebäude abzusuchen. Dabei handelte es sich um ein komplettes Einfamilienhaus, welches auf den Abriss wartet und somit unserer Wehr als Übungsobjekt zur Verfügung gestellt wurde. Der verzicht auf Nebel aus einer Nebelmaschiene bot den beobachtenden Ausbildern die Möglichkeit, ganz genau zu sehen, wie sich die Trupps im Gebäude bewegten und somit im Nachgang gezielter auf Verbesserungen hinzuweisen. Es wurde gleichzeitig sichergestellt, dass im Falle eines Unwohlseins, eventuell bedinkt durch die komplett abgeklebte Maske, schnell eingegriffen werden konnte, was jedoch nicht erforderlich wurde.

Für unsere atemschutztauglichen Einsatzkräfte war diese Erfahrung, ohne jegliche Sicht in einem fremden Gebäude üben zu können, eine ganz besondere. Denn alzuofft sind die Räumlichkeiten der Übungsobjekte den Mitgliedern unserer Wehr bereits aus vorherigen Übungen bekannt und bieten im Regelfall nicht die Komplexität der Raumaufteilungen wie ein komplettes Wohnhaus.
Daher bedanken wir uns recht herzlich bei den Mitgliedern der Eddelaker Feuerwehr, aus deren Reihen der Eigentümer des Übungsobjektes stammt, für die Bereitstellung des Übungsobjektes.